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Besichtigung Glausers Bio-Baumschule

Besichtigung Glausers Bio-Baumschule

Die jüngste Ausgabe unseres Bioanlasses führte uns am 7. September, einem sonnigen Samstagmorgen, nach Noflen zu Glausers Bio-Baumschule. Ruedi, Lukas und Jürg Glauser empfingen uns auf dem Betrieb mit einer kühlen Apfelschorle. Nach einer kurzen Begrüssung begaben wir uns mit Jürg auf einen Rundgang durch die Baumschule. Wir erhielten Einblick in das ausgeklügelte Anbausystem und eine kurze Einführung in die verschiedenen Veredelungstechniken. Wir erfuhren ausserdem von der grossen Arbeitserleichterung die das GPS, zum Beispiel beim Anlegen der Reihen mit Obstbaum-Unterlagen, mit sich brachte und welch wichtige Rolle der hohe Wildtier-Zaun, die Rhizomsperre und die Nützlingsstreifen auf dem Betrieb spielen.

An der schier endlosen Fülle an verschiedensten Baum- und Strauchsorten, seien es neugezüchtete oder altherbrachte, einheimische oder weitgereiste, konnten wir uns kaum sattsehen. Vor dem Mittagessen führte uns Jürg noch durch das neue Betriebsgebäude, das in den Jahren 2022/23 zur Schaffung von gedecktem Lager- und Arbeitsraum realisiert wurde. Der zweckmässige, aber doch sehr schöne Neubau wurde aus im eigenen Wald geschlagenem Mondholz gefertigt, hat eine halboffene Fassade für mehr Tageslicht in den Produktionsräumen und ein grosses Flachdach mit Solaranlage für betriebseigenen Strom. Er beherbergt ausserdem einen modern eingerichteten Verkaufsraum, das Büro und die schweizweit beinahe einzigartige Pyrolyseheizung, ein weiteres Highlight unseres Betriebsbesuchs! Sie wird mit Holzschnitzeln gespiesen, die in Brennkammern zwecks Gewinnung von Holzgas verglüht werden. Ein guter Teil des im Holz gespeicherten Kohlenstoff entweicht so nicht als Co2 in die Luft sondern bleibt als hochwertige Pflanzenkohle zurück, die Glausers zur Aufbereitung ihres Mietenkomposts einsetzen.

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen inkl. Kafi und Dessert, das Karin Glauser in der neuen Industrieküche des frisch umgebauten Ökonomieteils des alten Bauernhauses für uns gezaubert hatte, machten wir uns mit Lukas auf den Weg nach Wichtrach. Dort bewirtschaften Glausers seit bald vier Jahren einen weiteren Betrieb in Pacht. Auf dem Betriebsgelände findet man einige Mutterkühe, weitere Baumschulkulturen, rund 200 Legehennen und 2 Alpakas, die für die Sicherheit letzterer zuständig sind. Die Federviecher leben in einem von Lukas entworfenen mobilen Stall, der regelmässig innerhalb der Parzellen umgestellt wird. So haben die Tiere, eine sehr sportliche, aber doch leistungsfähige Zweinutzungszüchtung, immer genug Auslauf und können immer neue Flächen «beweiden».

Das eigentliche Herz des Betriebs in Wichtrach ist aber der von der Strasse aus gut sichtbare Hofladen. Dieser wurde im September 2021 eröffnet und ist ein regelrechtes Bijoux! Es überrascht deshalb auch nicht, dass Lukas und seine Partnerin Martina damit nur eine Woche nach unserem Besuch den Hofladen-Award gewonnen haben. Wir lernten bei einer spendierten Glace zum Abschluss noch viel Spannendes über das Eier-Abo, das ständig wachsende Sortiment und über das allgemeine Management des erfolgreichen Verkaufsladens.

Inspiriert und beeindruckt von der Vision von Ruedi Glauser, einem seit Jahrzehnten ganz offensichtlich erfolgreichen Betriebskonzept das nun von der jüngeren Generation Glauser und einem tollen Team weitergetragen und fortlaufend mit frischen Ideen ergänzt wird, traten wir kurz darauf unseren Heimweg an.

Und so möchte ich zum Abschluss dem ganzen Glauser-Team ein riesengrosses Merci dafür aussprechen, dass ihr eure Türen für uns geöffnet habt! Danke Ruedi, Jürg und Lukas, für das Teilen eurer Erfahrungen und das bereitwillige Beantworten unserer unzähligen Fragen!

Kaspar Rentsch