Bericht von der Site Alp
Der Tag begann grau-schwarz und feucht-nass, jedoch voller Zuversicht auf besseres Wetter. Im Rucksack fehlten Faserpelz und Regenschutz nicht! Später stellte sich aber heraus, dass man besser auf Sonnenbrille und –crème gesetzt hätte…
Um 10 Uhr trafen sich einige Ehemalige auf der Höhe „Eggenalp“ oberhalb von Zweisimmen zu einer interessanten Führung durch die Flächen des Langzeitdüngerversuches. Die Besichtigung wurde von Herrn Dr. Peter Thomet geleitet. Das Fazit: auf Alpweiden kann eine angepasste PK-Düngung (z.B. Mist oder Gülle) den Ertrag und die Futterqualität steigern. Die reine N-Düngung führt zu nicht besonders schmackhaften, einseitigen Grasbeständen.
Anschliessend konnten sich alle ehemaligen Schwand- und Bäreggschülerinnen und -schüler bei einem reichhaltigen Apèro auf der Site Alp stärken. Alle Alpkäsereiprodukte konnten degustiert werden. In der Hütte auf 1550 m ü.M. schmecken die frischen Erzeugnisse einfach am besten! Und dazu konnten wir das eindrückliche Panorama auf die Berneroberländer-Berge geniessen. Prächtig!
Alfred Santschi stellte den Familienbetrieb auf unterhaltsame Weise vor. An Ideen, Enthusiasmus und Risikobereitschaft fehlt es bei Santschis nicht! Sie sind innovativ, arbeitswillig, modern und zukunftsorientiert. Ihr grösster Betriebszweig ist die Käserei. Es wird bei ihnen ebenfalls die Milch einiger Nachbaralpen verkäst. All die Spezialitäten werden mit modernsten Einrichtungen hergestellt. Der Absatz des Käses findet ausschliesslich privat statt. Die Schotte wird den vielen Schweinen verfüttert, die eine Freilandhaltung geniessen können. Ihnen könnte man stundenlang zuschauen!
Die Bewirtschaftung der Gäste mit Speis und Trank wurde ebenfalls erweitert. Dank den grosszügigen heimeligen Räumlichkeiten, dem bodenständigen Ambiente und den hervorragenden Köstlichkeiten aus der Küche können immer mehr Gäste bedient werden.
Das neuste Angebot ist der Trottiverleih. Einer Gruppe Jugendlicher konnten wir beim hinunterfahren zusehen.
Auch auf der anschliessenden Wanderung rund um die Moorlandschaft begleitete uns Alfred Santschi. Er wusste bei jedem Halt eine Anekdote zu erzählen und es war äusserst kurzweilig. Ausserdem konnten wir eine einmalige Flora bestaunen. Viele Orchideenarten, Arnika, Wollgras zu Hunderten! Das unter Naturschutz stehende Gebiet ermöglicht vielen Pflanzen einen optimalen Nährboden.
Nach dem zweistündigen Rundgang kam wieder Hunger auf. Nach einem Raclette - oder je nach Appetit auch zwei oder drei - und mit Rucksäcken gefüllt mit Käse, Joghurt und Alpbutter machten sich die Teilnehmer gegen Abend auf die Heimreise. Wir danken der Familie Santschi mit Team ganz herzlich
für ihren Einsatz und ihre Gastfreundschaft.
Katrin Schneiter und Martin Zbinden