Eine gut gelaunte und fröhliche Frauenschar traf sich Mitte September beim Reisebusunternehmen Engeloch in Riggisberg. Der Herbstausflug der ehemaligen Schwandschülerinnen führte dieses Jahr ins schöne Emmental zu Spycher-Handwerk nach Huttwil. Stand strahlend über Riggisberg noch die Sonne, tauchten wir bald darauf ins nebelbedeckte Gürbental ein. Dies konnte jedoch der guten Laune und dem eifrigen Reden der 30-köpfigen Frauenschar keinen Abbruch bringen. In Wynigen gab es einen kurzen Kaffee- und Gipfeli-Stopp, um dann zügig die Weiterfahrt nach Huttwil fortzufahren. Bevor wir dann eine ausgiebige Besichtigung und Führung der Schaffarm erhielten, gab es ein feines Mittagessen.
Der Bauernhof «unter Bäch», welcher zwischen Huttwil und Schwarzenbach liegt, wurde in den letzten drei Jahrzehnten in eine Schaffarm mit Wollverarbeitung umgewandelt. In den 80er-Jahren war die Nachfrage nach kardierter Wolle sehr gross. Dies bewog Johann Ulrich Grädel und seine Schwester, 1981 die Firma Spycher-Handwerk zu gründen. Sie kauften eine Kardiermaschine und fingen mit dem Verkauf von Kardwolle, Kardgeräten, Spinnrädern und Webrahmen an. Da die Wollverarbeitung an der BEA 1981 auf grosses Interesse stiess, beschloss man, einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Daraus entstand die Schafschur Huttwil «Vom Schaf zum Kleidungsstück». Daher umfasst das Geschäftsgebiet einerseits die Wollverarbeitung und andererseits den Direktverkauf von Produkten rund um die Wolle. Die Spycher-Handwerk AG produziert selbst Bettwaren auf der Basis des natürlichen Rohstoffs Schurwolle. Dabei wird auf konstant hohe Qualität Wert gelegt sowie auf ein umfassendes Sortiment. Die Kundschaft kann ihr Duvet sowie Kissen individuell wählen. Weiter wird mit Produkten rund um die Wolle gehandelt. Dazu gehören sowohl Wolle zum Filzen und Spinnen als auch Fellwaren, Naturfaserkleider, Handweb-Teppiche und vieles mehr. Die Produkte werden hauptsächlich auf der «Farm» angeboten. Weiter ist Spycher-Handwerk an einigen Messen sowie an Warenmärkten der Region mit einem Stand vertreten. Natürlich hatten wir nach der ausgiebigen Führung die Möglichkeit, die Ware noch genauer zu betrachten und das eine und andere Produkt zu erwerben.
Auf dem Rückweg führte die Reise uns via Langnau nach Trubschachen, wo, wie könnte es anders sein, der Zvierihalt bei Kambly war. Bevor es sodann wieder Richtung Riggisberg ging, genossen wir die feinen Biscuits und deckten uns grosszügig mit nötigem Vorrat ein. Wohlbehalten erreichten wir unsere Startdestination und ein gemütlicher Tag fand seinen Abschluss.
Elsbeth Bütikofer